Grevenbroicher Straße 29 | 41569 Rommerskirchen
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Di – So: 12 – 17 Uhr
© Klaus Tamm

Klaus Tamm
Begegnungen – Im Land der Wölfe

29. Februar bis 21. April 2024

Tauchen Sie ein in die verborgene Welt der deutschen Wälder! In dieser Ausstellung entdecken Sie den Lebensraum der Wölfe und die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten, die im Verborgenen leben und gedeihen. Manche Tiere sind scheu und kaum sichtbar, wie die Waldschnepfe und der Ziegenmelker. Andere, wie der majestätische Rothirsch, der König des Waldes, treten aus dem Schatten der Bäume hervor.  In einer Zeit, in der die Natur zunehmend vom Menschen bedroht ist, lässt einen diese Ausstellung die Schönheit und den Zauber des deutschen Waldökosystems neu entdecken. „Ich weiß, dass sie da sind, irgendwo da draußen. Und das verändert mein Bild vom Wald. Es ist nicht nur irgendein Wald, es ist ein Wald, in dem Wölfe leben.“  Berichtet Klaus Tamm.

Julita auf der Heringsdorfer Seebrücke
© Krzysztof Rzeźniczek

Krzysztof Rzeźniczek – Landschaften

08. Dezember 2023 bis 25. Februar 2024

Der polnische Maler Krzysztof Rzeźniczek stammt aus dem Kreis Mikolów, mit dem der Rhein-Kreis Neuss seit 30 Jahren partnerschaftlich verbunden ist. Krzysztof Rzezniczek ist Professor für Malerei an der Akademie in Kattowitz und malt und interpretiert nächtliche Landschaften seiner Heimat ebenso wie die, die er auf Reisen vorfindet. Gerade in dieser Gegenüberstellung liegt der besondere Reiz dieser Ausstellung, die neben zahlreichen Ansichten aus dem polnischen Mikolów auch jene aus Deutschland, Heringsdorf und Grevenbroich, sowie aus der Ukraine oder Tschechien zeigt.

© GDT-ENJ 2022, Mike Korostelev

Preisträger der Naturfotografen des Jahres der GDT 2022

28. September bis 26. November 2023

Jährlich schreibt die GDT, die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen, einen europaweiten Wettbewerb aus, der in acht große Wettbewerbskategorien unterteilt ist. Neben der Tierfotografie mit drei Kategorien gibt es fünf weitere Naturthemen und Sujets: von Pflanzen und Pilzen über Landschafts- und Unterwasserfotografie bis zur Kategorie Atelier Natur, die einen künstlerischen Schwerpunkt legt. In jedem Bereich wählt die international besetzte Jury die zehn besten Bilder preisgekrönter Fotografen aus dem In- und Ausland aus den 18.000 Bewerbungen aus und nominiert davon eines zum Siegerbild. Dieses Jahr ist das Bild des russischen Fotografen Mike Korostelev ausgewählt worden, das Flusspferde in einem südamerikanischen Salzsee zeigt.

Mit ästhetisch ansprechenden Motiven möchte die GDT ein besseres Verständnis für die Natur wecken und so für die Belange des Naturschutzes eintreten. Schirmherrin des Wettbewerbs ist Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz.

www.gdtfoto.de

© Christoph Peters

TON UND TUSCHE

13. Juli bis 24. September 2023

„Japanische Teekeramik umfasst ein buntes Kaleidoskop an Formen, Farben, Glasuren, Texturen, Größen und Funktionen, so dass sie sich nicht in wenigen Worten charakterisieren lässt. Gemeinsam ist der gesamten japanischen Keramik ihre hohe Wertschätzung innerhalb der japanischen Kunst. […] Aufgrund des hohen Ansehens der Teekeramik haben die Teeenthusiasten oder „Teemenschen“ (chajin) wie sie in Japan genannt werden, schon seit dem 16. Jahrhundert die größten Schätze immer wieder in ihren Aufzeichnungen zu Teezeremonien zeichnerisch festgehalten.“ Schreibt Annegret Bergmann. Christoph Peters ist einer dieser Teemenschen und zeichnet in faszinierender Weise die Teeschalen aus seiner Sammlung. Zu einer Teeschale gehören jeweils vier Zeichnungen aus unterschiedlichen Ansichten. In einem weiteren Ausstellungsbereich werden die benötigten Objekte für eine Teezubereitung aus seiner Sammlung ausgestellt.

Christoph Peters ist Künstler und Schriftsteller und wir freuen uns, dass der zweimalige Träger des Niederrheinischen Literaturpreises im Rahmen des Literarischen Sommers am Freitag, dem 04. August 2023 aus seinem Buch „Tage in Tokio“ in der Ausstellung vorlesen wird.

Im Land der Drachen

23. März bis 02. Juli 2023

Mit dem diesjährigen Themenjahr „Erdung“ des kulturgeschichtlichen Museumsnetzwerkes wird die sicher geglaubte und auf Wachstum ausgerichtete „Normalität“ der letzten Jahrzehnte in Frage gestellt. Pandemien und Naturkatastrophen erschüttern unser Weltbild und fordern uns auf, unsere Lebensgewohnheiten zu hinterfragen und anzupassen.

Diese Wandlungen und Transformationsprozesse symbolisiert kein anderes Fabelwesen so eindeutig wie der Drache. Seine unbeschreibliche Kraft wird mit der Erschaffung der Welt und den Naturgewalten ebenso verbunden wie mit früheren großen und flächendeckenden Bränden in Städten und Dörfern. In seiner klassischen Form ist er allen vier Elementen zugehörig.

In den Mythen Europas und des Vorderen Orients kann nur mit der Tötung des Drachens das Chaos überwunden werden. Da die Welt lange nur in Teilen erforscht war, glaubten viele an die Existenz der Drachen und verorteten diese in noch unbekannte Länder.
Ganz anders zeigt sich der ostasiatische Drache. Er steht als Symbol für Glück, Zufriedenheit und auch Wohlstand und ist seit zwei Jahrtausenden das Symbol des Kaisers von China.

Die weltweite Verbreitung dieses Fabeltieres und seine zahlreichen und variantenreichen Mythen bezeugen seine hohe Bedeutung für die Kulturgeschichte. Mit der Ausstellung „Im Land der Drachen“ wird anhand ausgewählter Beispiele deutlich, wie von der Antike bis in die Gegenwart hinein die Vorstellung von Drachen die unterschiedlichen Kulturen prägten.
Kunstwerke, Objekte, Fotografien, Bücher, Projektionen und Filme werden ausgestellt. Als Begleitprogramm werden Konzerte und Vorträge angeboten, die Lernwelt Sinsteden betreut Schulklassen und Kindergärten und bietet spezielle Führungen an.

© Beate Gärtner und Michelle Adolfs

SPACE GAP REPORTING;
Die Wahrnehmung von Raumlücken.

08. Dezember 2022 bis 05. März 2023

Die Künstlerinnen Beate Gärtner und Michelle Adolfs haben sich den neuen Medien verschrieben. Sie tauchen in virtuelle Bildräume ein und zusammen mit Besuchern schufen sie an zwei Wochenenden die unterschiedlichsten digitalen 3D-Objekte mit geometrischen Grundformen.

Während des Sommers konnten auf der Veranstaltungswiese des Kulturzentrums Sinsteden diese digitalen Objekte in eine reale Landschaft gesetzt werden. Die Künstlerinnen gestalteten eine Grünfläche und bereiteten QR Codes vor, mit deren Hilfe die Objekte sichtbar wurden und mit Hilfe der Augmented Reality in die reale Fläche gesetzt werden konnten. Sie schaffen damit die unterschiedlichen und konkreten Bezüge zu Körper, Objekt und Natur.

Virtuelle Realität (VR) ist ein Thema unserer Zeit zwischen digitaler Mediennutzung und realem Sein. Wie stellen wir uns das Leben mit virtuellen Welten vor? Fühlen wir uns im Einklang mit digitaler Simulation?

Die Ausstellung zeigt die Ergebnisse der künstlerischen Feldforschung des Projekts MyVR_Planet des Sommers. Foto- und Videoarbeiten bieten hier spannende, neue Einblicke. Raumbezogene Installationen loten Zwischenräume und digitale Übergänge mit 3D-Weltenaus. Mit einer VR-Brille kann ein VR-Space besucht werden.

David Pattyn – Belgien; Ein herrlicher Morgen, GDT-ENJ 2021

Preisträger der Naturfotografen des Jahres der GDT 2021

29. September bis 27. November 2022

Jährlich schreibt die GDT, die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen, einen europaweiten Wettbewerb aus, der in acht große Wettbewerbskategorien unterteilt ist. Neben der Tierfotografie mit drei Kategorien gibt es fünf weitere Naturthemen und Sujets: von Pflanzen und Pilzen über Landschafts- und Unterwasserfotografie bis zur Kategorie Atelier Natur, die einen künstlerischen Schwerpunkt legt. In jedem Bereich wählt die international besetzte Jury die zehn besten Bilder preisgekrönter Fotografen aus dem In- und Ausland aus und nominiert davon eines zum Siegerbild. „Ich arbeite eng mit der Naturschutzorganisation Brabants Landschap zusammen.“ Schreibt David Pattyn. „Daher habe ich die Erlaubnis, mit meinem schwimmenden Tarnzelt in einem von dieser Organisation betreuten Schutzgebiet zu arbeiten. Mindestens eineinhalb Stunden vor Sonnenaufgang begebe ich mich in mein Versteck, so dass mich die Tiere kaum bemerken. Auf diese Weise kann ich das natürliche Verhalten der Vögel bei schönstem Licht beobachten. Hier habe ich einen Haubentaucher (Podiceps cristatus) mit seinen Jungen bei der Gefiederpflege im frühen Morgenlicht fotografiert.“

Mit ästhetisch ansprechenden Motiven möchte die GDT ein besseres Verständnis für die Natur wecken und so für die Belange des Naturschutzes eintreten.

© Designbüro Mittelsdorf

Avaritia – Der Griff nach den Sternen   

02.Juni bis 25. September 2022

Nach den sehr gut besuchten Ausstellungen zu den sieben Todsünden wird die Reihe im Kulturzentrum Sinsteden fortgesetzt. „Avaritia – Der Griff nach den Sternen“ beschreibt die Habgier und den Geiz in Kunst und Kultur. An Hand von Kunstwerken unterschiedlicher Epochen wird Avaritia beschrieben. So ist die Kunstform des Schattenrisses nach Étienne de Silhouette auch als Silhouette benannt. Bekannt für seine Vorliebe für Porträts, malte Étienne de Silhouette des Öfteren die Profile seiner Gäste an die Wände seines Schlosses. Gehässige Gerüchte wurden daraufhin verbreitet, dass er aus Geiz sein Schloss nur mit günstigen Schattenrissen statt mit teuren Gemälden ausgestattet habe. Und wer es ihm nachmachte, der machte es „à la Silhouette“. Auch das Cardillac-Syndrom, benannt nach dem Goldschmied in der Novelle „Das Fräulein von Scuderi“ ist in der Psychologie ein bekannter Begriff. Er beschreibt Künstler, die nach der Fertigstellung ihrer Werke diese nicht abgeben wollen und emsig an ihnen festhalten. Auch Kunstsammler teilen nur ungern, wie der Fall des Gemäldes „Porträt des Dr. Gachet“ von van Gogh zeigt. Der Sammler Ryoei Saito sagte, dass es mit in seinen Sarg gelegt werden solle, wenn er stürbe. Seit seinem Tod im Jahre 1996 gibt es keinen Hinweis mehr auf den Aufbewahrungsort und den Zustand dieses Gemäldes.

Und der Geiz des Protagonisten Ebenezer Scrooge in der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens ist sprichwörtlich geworden. Nach diesem Vorbild entwickelte Carl Barks eine seiner bekanntesten Figuren, die Ente Scrooge McDuck oder auch Uncle Scrooge genannt. Sie wurde als reichste Ente der Welt bekannt, die ihr Vermögen in einem riesigen Speicher lagert und trotzdem extrem geizig ist. Im Deutschen wurde der Name in Dagobert Duck geändert, so dass der Bezug zu der Figur des Ebenezer Scrooge und der englischen Redewendung – Scrooge – und damit zum Geiz leider verloren ging.

@ Heidi und Hans-Jürgen Koch

„DANKE, MAUS!“

31.März bis 29.Mai 2022

Das Kulturzentrum Sinsteden des Rhein-Kreises Neuss widmet diese Ausstellung der Labor-Maus. Mit 38 wunderbaren Aufnahmen haben die Fotografen Heidi und Hans-Jürgen Koch die Ausstellung zusammengestellt. Für sie müsste die Labormaus eigentlich Menschenmaus heißen. Denn keinem anderen Lebewesen schuldet der Mensch so viel wie der Labormaus. Sie ist der beste Freund des Menschen. Sie gibt ihr Leben für unser Leben. Wir machen sie zu unserem Stellvertreter. Ist dies moralisch zu rechtfertigen, oder möglicherweise geradezu ethisch zwingend? Dieses Dilemma müssen wir aushalten.

Tagtäglich werden in den Forschungseinrichtungen dieser Welt Legionen von Labormäusen als anonyme Masse produziert und als Tiermaterial verbraucht. Das wissen wir alle. Aber wer kennt schon ihre Geschichte?

Die Fotografien zeigen authentische Labormäuse der Stämme DBA, BALB/c und C57Bl/6. „Wir wollten Ihnen ihr Gesicht zurückgeben, ihre Individualität, ihre Persönlichkeit. Letztlich handeln unsere Bilder von der Würde der Kreatur und dem Respekt vor ihr.“ Schreiben die Fotografen Heidi & Hans-Jürgen Koch.

Peter Trimming CC-BY2.0

„Tiere im Winter“

09.12.2021 bis 20.03.2022

Der Rhein-Kreis Neuss beherbergt auch heute noch eine Vielzahl wild lebender Säugetiere und Vögel, die vielen Menschen gar nicht mehr bekannt sind. In dieser Ausstellung werden die Tierwelt in ihren unterschiedlichen Lebensräumen und die vielfältigen Möglichkeiten zu überwintern aufgezeigt. Einige Tiere wie der Igel gehen in den Winterschlaf, andere, wie das Eichhörnchen, legen Vorräte an. Tiere, die das ganze Jahr über jagen sind z.B. der Fuchs.

Da der Mensch immer mehr Lebensraum für sich beansprucht, sind bereits große Naturgebiete zerstört worden und damit auch die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Um dieser Bedrohung entgegenzuwirken wurde die „Rote Liste“ eingerichtet, die besonders gefährdete Tier- und Pflanzenarten unter Schutz stellt und Naturschutzgebiete einrichtet.

@ Andrew Parkinson, Hasenball, GDT-ENJ 2020

@ Andrew Parkinson, Hasenball, GDT-ENJ 2020

Preisträger der Naturfotografen des Jahres der GDT 2020

23.09.2021 – 28.11.2021

Jährlich schreibt die GDT, die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen einen europaweiten Wettbewerb aus. Eine international besetzte Jury hat über 80 Bilder verschiedener Fotografen aus dem In- und Ausland ausgewählt. Es sind zahlreiche, preisgekrönte Fotografien von außergewöhnlicher Qualität, die hier in der Ausstellung gezeigt werden. Mit ästhetisch ansprechenden Motiven möchte die Gesellschaft ein besseres Verständnis für die Natur wecken und so für die Belange des Naturschutzes eintreten. Schirmherrin des Wettbewerbes ist die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Frau Prof. Dr. Beate Jessel.

Informationen zum Foto von Andrew Parkinson: „Der Berghase Lepus timidus, ein zutraulicher Erwachsener hoch in den Bergen des Cairngorms-Nationalpark, Schottland, Großbritannien, bildet die Form eines Balls, während er sich pflegt.“

© Marco Gaiotti, Dschelada nach dem Gewitter, GDT-ENJ 2019

Grenzgänger – von Zöllnern und Schmugglern

Bis 19. September 2021

Eine kurze Geschichte des Zolls und Schmuggels an deutschen Grenzen Im Rahmen des kulturgeschichtlichen Museumsnetzwerkes zum Themenjahr ‚Provinz‘ 2021 (des Kulturraums Niederrhein e.V.), in dem das kulturgeschichtliche Umfeld der römischen Hinterlassenschaft beleuchtet wird und sich unter dem Motto „PROVINZ“ mit Grenzen, Herrschern und Hinterlandmythen auseinandersetzt, realisiert das Kulturzentrum Sinsteden des Rhein-Kreises Neuss eine kulturgeschichtliche Ausstellung zum Thema Grenzen, Zölle und Schmuggelware. Bereits in der römischen Antike beginnt der Zoll in Germanien: Um 69 bis 96. N.Chr. wurden mit der Ausdehnung des römischen Reiches erstmalig auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands Zölle erhoben. Die militärisch gesicherte Grenze, der Limes, ermöglichte an den Passagierstellen eine sichere Kontrolle des Personen- und Warenverkehrs. Doch Zollstationen gab es nicht nur an den Außengrenzen des Reiches, auch im Binnenland an wichtigen Straßen, Flussübergängen und den Häfen. Zollpflichtig waren alle mitgeführten Gegenstände außer Reisebedarf und Reisegerät wie Wagen und Gespanne. In dieser Zeit ist die Konfiskation der Waren und der Transportmittel die ausschließliche Strafandrohung für eine Zollhinterziehung. In der Neuzeit, vor allem nach der Neugliederung Europas 1814 teilte sich der Deutsche Bund in 41 souveräne Mitglieder, den zahlreichen kleinen Herzogtümern und Königreichen. Da jedes kleine Herzogtum seine Zölle selbst festlegen und kontrollieren konnte, gab es keine gemeinsame Wirtschafts- und Zollpolitik. „Wer sich 1815 von Köln nach Königsburg aufmachte, musste Geduld mitnehmen. Auf der Strecke standen 80 Zollstationen und an jeder kam ein Kleinstaatsdiener, nahm alles unter die Lupe und kassierte die eine oder andere Gebühr.“ Erst unter der Regierung Preußens wurde der Deutsche Zollverein gegründet, der die zahlreichen Binnenzölle aufhob und den Warenaustausch erheblich vereinfachte. In dieser Zeit endet die Ära der großen Schmuggler- und Räuberbanden. Nach dem 2. Weltkrieg wurden in Deutschland Genussmittel wie Kaffee und Tabak sehr hoch besteuert und der Schmuggel blühte von Neuem auf. 1949 überwog die illegale Einfuhr dieser Güter sogar die der legalen. Da auch die privaten Reisen ins Ausland zunahmen, bildeten sich an deutschen Grenzen Ende der 50 er Jahre lange Schlangen, die der Zoll kaum abfertigen konnte. Aus Sicht des Zolls überwogen die Ärgernisse der Bevölkerung die zu erwartenden Eiinnahmen und das Schmuggelprivileg wurde eingeführt, das bis heute Bestand hat. Mit der Ausstellung „Grenzgänger – von Zöllnern und Schmugglern“ wird an Hand einiger ausgewählter Beispiele deutlich, wie sich seit der Antike nicht nur der Zoll, sondern auch die Schmuggler stets auf neue politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Gegebenheiten eingestellt haben und auch die Geschichte des Niederrheins zwischen Maas und Rhein maßgeblich mit beeinflusst haben. Objekte, Fotografien, Projektionen, Filme und Zeitungsartikel begleiten die Ausstellung und dokumentieren den wechselseitigen Einfluss des Zolls und des Schmuggels. Als Begleitprogramm werden Konzerte und Vorträge angeboten, die Lernwelt Sinsteden betreut Schulklassen und Kindergärten und bietet spezielle Führungen an. Ein Bustransfer wird angeboten.

© Marco Gaiotti, Dschelada nach dem Gewitter, GDT-ENJ 2019

Preisträger des europaweiten Wettbewerbes der GDT zum Naturfotografen des Jahres 2019

01. Oktober bis 29. November 2020

Jährlich schreibt die GDT, die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen einen europaweiten Wettbewerb aus. Eine international besetzte Jury hat über 80 Bilder verschiedener Fotografen aus dem In- und Ausland ausgewählt. Es sind zahlreiche, preisgekrönte Fotografien von außergewöhnlicher Qualität, die hier in der Ausstellung gezeigt werden. Mit ästhetisch ansprechenden Motiven möchte die Gesellschaft ein besseres Verständnis für die Natur wecken und so für die Belange des Naturschutzes eintreten. Schirmherrin des Wettbewerbes ist die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Frau Prof. Dr. Beate Jessel Informationen zum Foto von Marco Gaiotti: „Dscheladas, auch Blutbrust-Paviane genannt, sind weltweit die einzige Affenart, die sich von Gräsern ernährt. Beheimatet sind sie auf den Hochebenen Äthiopiens. Jeden Morgen wandern große Familienverbände von ihren Schlafplätzen in den steilen Felswänden, die bis zu 1000 Meter senkrecht abfallen können, zu ihren Futterplätzen auf den Hochebenen. Auf diesem Bild kann man die Strategie der Nahrungsaufnahme gut erkennen: Die Tiere reißen Büschel von Gras ab, sortieren die Halme und führen das Bündel dann zum Maul. Die Aufnahme entstand am Ende der Regenzeit nach einem heftigen Gewitter.“

Superbia – Stolz und Eitelkeit

09. Juli bis 27. September 2020

Nach den erfolgreichen und sehr gut besuchten Ausstellungen zu den sieben Todsünden „Neid – Der böse Blick zum Nachbarn“ 2010, „Völlerei – genug kann nie genügen“ 2012, „Zorn – zwischen Macht und Gerechtigkeit“ 2014 und der „Acedia – Trägheit und Langeweile“ 2016 wird die Reihe zu den sieben Todsünden im Kulturzentrum Sinsteden mit einer weiteren, der Superbia, fortgesetzt. Über Jahrhunderte haben sich Künstlerinnen und Künstler mit dem Thema der Superbia, mit Stolz und Eitelkeit, beschäftigt. Bildnisse von Königen und Regenten aber auch Selbstbildnisse von Künstlern zeigen stolze und beeindruckende Haltungen. Stolz ist als menschliche Emotion in unterschiedlichen Kulturen als Geste und Gebärde verständlich, die aufrechte Körperhaltung und der zurückgelegte Kopf benötigten keine Interpretation. In der heutigen Zeit werden die Bildnisse durch Selfies ersetzt. Mit einem inszenierten Hintergrund laden wir Besucher zu Selfies ein. Wenn der Stolz überhandnimmt und eine Selbstverliebtheit oder Hybris entsteht, dann ist das Scheitern vorprogrammiert, wie es in zahlreichen Mythologien, Sagen und Geschichten beschrieben wird. Bei Schneewittchen ist es die Königin, die den Spiegel befragt, wer die schönste im ganzen Land sei. Und in der griechischen Mythologie ertrinkt Narziss selbstverliebt in seinem eigenen Spiegelbild. Um Menschen vor ihrer Eitelkeit zu warnen, entstanden seit der Neuzeit zahlreiche Vanitas-Stillleben und Darstellungen von Totentänzen, die den Betrachter an die eigene Sterblichkeit und Vergänglichkeit erinnern sollten. Die verwendeten Symbole Motive wie der Totenschädel, die Sanduhr oder Seifenblasen sind heute von ihrer ursprünglichen Bedeutung losgelöst und werden in der Mode und im Alltag selbstverständlich als Schmuckelemente eingesetzt. Wir finden sie dekorativ auf Jacken und Mützen ebenso, wie beim Karneval und auf Parfüm-Flacons.

© GDT ENJ 2018 Claudio Ceresi

Europäischer Naturfotograf des Jahres 2018 Preisträger des Wettbewerbes der GDT

26. September bis 01. Dezember 2019

Jährlich schreibt die Gesellschaft für Naturfotografie e.V. (GDT) einen europaweiten Wettbewerb aus, der die Bereiche Landschaften, Mensch und Natur, Pflanzen und Pilze, Vögel, Säugetiere, aber auch Aufnahmen unter Wasser umfasst. Eine international besetzte Jury hat aus allen Bewerbungen über 80 Bilder verschiedener Fotografen aus dem In- und Ausland ausgewählt. Es sind preisgekrönte Fotografien von außergewöhnlicher Qualität, die hier in der Ausstellung gezeigt werden. Mit ästhetisch ansprechenden Motiven möchte die GDT ein besseres Verständnis für die Natur wecken und so für die Belange des Naturschutzes eintreten. Es ist viel Zeit und Können nötig, um diese wundervollen Motive überhaupt zu finden. Jeder Fotograf hat einen kurzen Text zu seinem Bild geschrieben, der uns die Arbeitsweise der Fotografen näher bringt. Schirmherrin des Wettbewerbes ist die Präsidentin des BfN – Bundesamtes für Naturschutz, Frau Professor Dr. Beate Jessel.

© GDT ENJ 2018 Claudio Ceresi

„geliebt – gehasst – verhöhnt“ – Epochenwandel und Skandal in der Kunst

13. Juni bis 15. September 2019

Im Rahmen des Museumsnetzwerkes `Neuland` Eine Gesellschaft zeichnet sich durch ein Wertesystem aus, das nicht nur ihr Zusammenleben regelt, sondern auch die Kultur und Kunst maßgeblich beeinflusst. Dabei unterliegt ein Wertesystem dem steten Wandel, und es wird von jeder Generation neu in Frage gestellt. Der Wandel des Wertesystems ist an den unterschiedlichen Epochen und Stilen der Kunst ebenso gut ablesbar, wie an Werken, die einen Skandal in der Öffentlichkeit ausgelöst haben. Ein Ereignis oder eine Kunst, die Empörung innerhalb einer Gesellschaft evoziert, zeigt klar einen Grenzüberschritt der jeweiligen Wertevorstellung an. Skandale und der Wandel der Werte sind aber auch Ausdruck einer funktionierenden und interessierten Öffentlichkeit, die sich mit dem Ereignis oder dem Kunstwerk auseinandersetzt. Mit jedem Skandal und Werte-Wechsel wird folglich ‚Neuland‘ betreten. Werte-Wechsel und Skandale findet man in demokratischen Gesellschaften häufig, in totalitären Systemen nicht. Am Beispiel renommierter Kunstwerke aus unterschiedlichen Epochen kann dieser Werte-Wechsel nachvollzogen werden. Beispiele sind: Michelangelo, das Jüngste Gericht, die geköpften Könige der Königsgalerie von Notre Dame de Paris, Gemälde von Botticelli, Gemälde von Delacroix oder Courbet, Karikaturen von Daumier, Duchamps Fountaine oder Ulrich Rückriems Skulptur für Münster 1977. Diese Kunstwerke betraten ‚Neuland‘ in dem Kunstverständnis der damaligen Zeit und wurden heftig kritisiert. Die Geschichte dieser Kunstwerke seit ihrer Entstehung und Präsentation in der Öffentlichkeit, ihr Auslösen des Skandals sei es bewusst provoziert (Daumier oder Duchamp) oder nur durch den Standort hervorgerufen (wie die Königsgalerie oder Rückriem) und der damit einhergehende Werte-Wechsel ist Konzeption dieser Ausstellung. Nicht das Kunstwerk für sich betrachtet, sondern seine Einordnung in den gesellschaftlichen und kunsthistorischen Kontext steht hier im Focus der Ausstellung. Zur Ausstellung erscheint ein Katalogbuch.

Teutscher Reis und Peper van Indien – Neue Pflanzen in heimischen Gefilden

07. Februar 2019 – 02. Juni 2019

Eine Kooperation mit dem städtischen Museum Schloss Rheydt Die Ausstellung „Teutscher Reis und Peper van Indien – Neue Pflanzen in heimischen Gefilden “ beginnt in der Renaissance und mit dem Renaissanceschloss Rheydt. Sie richtet den Blick auf Pflanzen, die mit den Entdeckungen seit jener Zeit ihren Weg zu uns fanden. Die Adeligen in ihren Herrensitzen gehörten zu den ersten, die in Gärten und Parks neu entdeckte Pflanzen kultivierten, die neuen Nahrungsmittel genossen – oder sie in ihren Kunst- und Wunderkammern und Galerien künstlerisch verewigen ließen. Doch der Blick reicht viel weiter und geht über das Thema der Renaissance hinaus. Die Bandbreite der eingeführten Pflanzen ist ebenso groß wie deren Geschichte unterschiedlich. Nahrungsmittel wie die Kartoffel – die wohl zu den bekanntesten Übernahmen aus der neuen Welt zählt – wie Mais, Tomaten oder Reis sind hier zu nennen. Genussmittel wie Kaffee, Kakao oder Tee, die meisten Gewürze, etwa Pfeffer, Zimt, Vanille oder Senf, Früchte wie Apfelsine, Zitrone, Ananas und Banane – ohne die „Zuwanderer“ aus anderen Teilen der Welt wäre unsere Speisekarte deutlich karger. Dasselbe gilt für den Blick in Gärten, Grünanlagen, Parks und Gewächshäuser. Ob Tulpen, Narzissen, Dahlien oder Orchideen, kaum etwas stammt aus unseren Breiten. Die Liste unserer Heilpflanzen wäre erheblich kürzer, und auch diejenige der Nutzpflanzen. Richtet man den Blick zusätzlich auf die Archäophyten, so sieht es im mitteleuropäischen Raum noch düsterer aus. Die Römer brachten den Wein, und selbst die Urform des Kohls fand erst durch die Kelten aus dem Mittelmeerraum zu uns. Auch die Linse, Ackerbohne, Lein und Kamille mussten zunächst heimisch gemacht werden, sogar die elementaren Getreidesorten wie Gerste, Weizen und Dinkel. Letztlich stammen praktisch alle Getränke die wir konsumieren aus – neuen – Pflanzen: neben den genannten Kaffee, Tee, Kakao und Wein gilt dies auch für Bier, Korn, Whiskey, Wodka, Saft, Limonade oder Cola. Die Geschichten der einzelnen Pflanzen lesen sich manchmal nahezu abenteuerlich. Etwa die der Tulpe, die im frühen siebzehnten Jahrhundert in den Niederlanden einen regelrechten Börsencrash auslöste. Oder die der „Teeklipper“, die eigens konstruiert wurden, um im Wettlauf um die neusten Teesorten die Nase vorn zu haben. Die Kartoffel wurde gezielt eingesetzt, um in vorindustriellen Zeiten die Ernährung der Bevölkerung sicherzustellen und Hungersnöte abzuwehren. Am bekanntesten an dieser Stelle sind wohl die Initiative des Preußenkönigs Friedrich II. und seine entsprechenden „Kartoffelbefehle“. Gezielt setzte er Pfarrer ein, deren Anbau zu fördern, die sogenannten „Knollenprediger“. Begleitend zur Ausstellung gibt es einen Katalog, 60 Seiten mit farbigen Abbildungen, Texte von: Reinhard Feldmann, Kathrin Wappenschmidt, Karl-Heinz Wiegmann. Preis: € 5,-

‚inside the box’ Zum 80. Geburtstag von Ulrich Rückriem

30.09.2018 bis 20.01.2019

Anlässlich des 80. Geburtstages von Ulrich Rückriem widmet ihm das Kulturzentrum Sinsteden eine Ausstellung. In einem Raum in der Scheune werden 80 kleine schwarz weiß Drucke in DIN A7 von Ulrich Rückriem gezeigt, eine Zeichnung für jedes Jahr. Die Serie beginnt auf der ersten Zeichnung mit nur einem Punkt, auf der 2. Zeichnung sind 2 Punkte und fortlaufend bis zu 80 Punkten auf der 80. Zeichnung. Die Punkte sind mit Linien verbunden und damit ergeben sich variable geometrische Formen und Muster. Die Drucke sind nicht gerahmt sondern direkt auf die Wand geklebt. Damit sind sie nicht wiederverwendbar und ‚wertlos‘ (Zitat Ulrich Rückriem). Da in der modernen Kunst der Raum, indem die Kunst aufgestellt ist, eine immer wichtigere Position einnimmt, und vor allem in dem skulpturalen Werk Ulrich Rückriems, sind die weiteren Ausstellungsräume im rechten Flügel leer, stehen dem Besucher aber interaktiv zur Verfügung. In zwei Räumen erhält der Besucher eine Art Hilfestellung. Besucher haben die Möglichkeit über zweidimensionale Folien den ersten Raum zu gestalten. Im zweiten kleineren Raum stehen dreidimensionale Module zur Verfügung, die die Besucher frei im Raum verteilen können. Mit einer Kamera können die spontan entstandenen Installationen festgehalten und dokumentiert werden. Im dritten Raum befindet sich eine Schreib-/Sitzgruppe mit Zeichenpapier und Stiften ohne weitere Hilfsmittel. Hier können die Besucher ganz auf sich selbst gestellt ihre Ideen/Konzepte für diesen Raum zu Papier bringen. Zum Ende der Ausstellung entsteht ein Katalog als Dokumentation der Besucher, der die unterschiedlichen Installationen dokumentiert und das Verhältnis von Kunst zum Raum differenziert betrachtet. Gefördert von : Ministerium für Familie, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW Stiftung Kulturförderung und Kulturpflege der Sparkasse Neuss

»Champagner – spritzig, perlend, prickelnd« »champagne – effervescent, pétillant, mousseux«


»Champagner ist magisch« und wir verbinden ihn mit Feiern, Luxus, Glamour und Siegesrausch. Der Wein hingegen, der den Champagner erst ermöglicht, ist in der Öffentlichkeit kaum präsent. Die Ausstellung im Kulturzentrum Sinsteden des Rhein-Kreises Neuss möchte die französische Weinbau-Region der Champagne mit ihrem landwirtschaftlichen Erzeugnis, dem Champagner, vorstellen. Hier wurde weltweit zum ersten Mal Schaumwein in großen Mengen produziert und deutsche Auswanderer waren zu Beginn des 19. Jahrhunderts an der Entwicklung maßgeblich beteiligt. Die Namen Deutz, Heidsieck, Krug oder Mumm, die große Champagnerhäuser heute noch tragen, weisen auf ihre Gründer hin. Diese Familien spiegeln zudem die deutsch-französische Geschichte auf einzigartige Weise. Drei Rebsorten bestimmen hier den Weinbau, es ist der Chardonnay, der Pinot Noir und der Pinot Meunier. Dabei gibt die Beschaffenheit des Bodens die Wahl der Rebstöcke vor. Nach der Lese der Trauben und ihrer Verarbeitung lagern die Champagner Flaschen bis zu ihrer Reife in unterirdischen Kreidestollen, den »crayeuses«. 2015 ist die Champagne mit ihrem besonderen ‚Terroir‘ und der Champagner zum Weltkulturerbe erklärt worden. Die Ausstellung gibt Besuchern an Hand von Gemälden, Fotos, Filmen und Exponaten einen interessanten Einblick in die Welt des Weinbaus in der Champagne und seines ‚regionalen Produktes‘, dem Champagner. Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiges Katalogbuch deutsch – französisch mit zahlreichen farbigen Abbildungen. Zu den Publikationen > Begleitprogramm zur Ausstellung: Flyer Champagne >

Horst Wackerbarth  ‚heimat.nrw‘


Im Herbst 2016 wurde das Land Nordrhein-Westfalen 70 Jahre alt und die von ihr gegründete Nordrhein-Westfalen- Stiftung 30 Jahre. Aus diesem Anlass wurde ein fotokünstlerisches Portrait NRWs erstellt, das landestypische Themen, Menschen und Orte, aber auch die Besonderheiten und Eigenarten in NRW vorstellt. Der international bekannte Fotokünstler Horst Wackerbarth reiste dafür ein Jahr lang durch alle Regionen Nordrhein-Westfalens, um mit seiner Roten Couch besonders typische und besonders markante Orte und Menschen in Szene zu setzen. Die Rote Couch ist das Markenzeichen des in Düsseldorf lebenden Fotokünstlers Horst Wackerbarth: Seit 1985 tourt er mit ihr durch die USA und Europa. Über 800 Werke hat Wackerbarth mit der Roten Couch bereits geschaffen. Mit dem Fotoportrait „heimat.nrw“ schließt sich nun der Kreis: USA, Europa, NRW. Die Rote Couch kehrt mit rund 80 bis 100 Motiven – Bildwerke und Videos –zu ihrem Ursprung zurück. »Wackerbarth’s Arbeit ist schon jetzt ein Schlüsselwerk der Portraitkunst und vielleicht sogar der Soziologie.« Freddy Langer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. Okt.2006

„Leinen los!“ Hundecartoons von Dorthe Landschulz


Der belesene Hund bellt nicht, er böllt. Wenn ein Hund viel zu erzählen hat, handelt es sich mit Sicherheit um einen Laberdor. Und der Hütehund trägt nur die erlesensten Kopfbedeckungen. In dieser Ausstellung zeigt Dorthe Landschulz ihre witzigsten Hunde-Cartoons und zeigt den besten Freund des Menschen von einer völlig neuen, verrückten und sehr komischen Seite. Dorthe Landschulz gehört zu den bekanntesten Cartoonisten Deutschlands, ist mehrfach ausgezeichnet worden und veröffentlicht ihre Cartoons in zahlreichen Zeitungen und Magazinen, darunter Stern, Titanic, Taz , Eulenspiegel, Tierwelt Schweiz, Welt der Frau Österreich und Heute Show Online (ZDF). Sie lebt seit vielen Jahren in Frankreich und reist zur Ausstellungseröffnung direkt aus der Bretagne an, um vor Ort zu signieren. Ausstellungserfahrung hat sie bereits. Neben ihrer Beteiligung an zahlreichen Sammelausstellungen in Deutschland und Österreich, tourten ihre Cartoons ein Jahr lang in einer Wanderausstellung für die DB durch zahlreiche deutsche Hauptbahnhöfe. Die Ausstellung „Leinen los!“ widmet sich nun ganz ihren Hundecartoons. Hunde begleiten den Menschen seit vielen Jahrtausenden und stehen bis heute auf der Beliebtheitsskala der Haustiere ganz weit oben. Doch Hunde sind viel mehr als nur Haustiere. Sie sind uns Menschen ähnlicher als viele denken. Hunde verstehen uns, sie beschützen uns und sie gehorchen uns (manchmal). Sie sorgen dafür, dass wir ein bisschen Bewegung bekommen und nicht zu dick werden. Und sie bringen uns zum Lachen! Wenn das keine Gründe sind, dem Hund eine Ausstellung zu widmen! Dorthe Landschulz` Hundebilder werden sicher nicht nur überzeugten Hundefreunden Spaß machen. Katzen wird von einem Besuch der Ausstellung allerdings abgeraten. Und jetzt – Leinen los!

Acedia – Trägheit und Langeweile


Nach den sehr gut besuchten Ausstellungen über die sieben Todsünden wurde die Reihe 2016 fortgesetzt. Standen zuletzt die Themen Neid, der böse Blick zum Nachbarn (2010) Völlerei, genug kann nie genügen (2012) und Zorn, zwischen Macht und Gerechtigkeit (2014) im Mittelpunkt des Interesses, so geht es jetzt um Acedia, Trägheit und Langeweile. Das griechische Wort Acedia lässt viele Möglichkeiten der Übersetzung zu. Es kann die Trägheit ebenso sein, wie die Melancholie oder Langeweile. Acedia wurde über die Jahrhunderte immer wieder künstlerisch dargestellt und je nach gesellschaftlichen Vorgaben unterschiedlich interpretiert. Zitate, literarische Quellen und Faksimiles von Werken wie denen von Albrecht Dürer, Paolo Veronese, Constance Marie Charpentier, Carl Spitzweg, Caspar David Friedrich und auch Auguste Rodin zeigen das große Potenzial der Acedia. Jürgen Klauke, der in Köln lebende und international renommierte Künstler hat mit seiner großen Werkgruppe „Formalisierung der Langeweile“ eine vielschichtige und beeindruckende künstlerische Definition der Langeweile unserer Zeit gegeben. Sie entstand 1980/81 und besteht aus schwarz-weiß Fotografien, die den Zustand der Langeweile thematisieren. Die Motive bestechen durch variantenreiche Bildanordnungen, die ihn selbst inszenieren und erahnen lassen, wie man sich im Zustand der Langweile fühlt. Zur Ausstellung erscheint ein Katalogbuch mit Beiträgen von: Werner Post, Salman Rushdie, Kathrin Wappenschmidt, 120 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen.

Rosskastanien und Hundsrosen – Über die Schönheit und Wirkung von Arzneipflanzen


Arzneipflanzen, ihre Geschichte, ihre Schönheit und Vielfältigkeit in der Kunst ebenso, wie ihren Anbau und Nutzen darzustellen war das Konzept der Ausstellungs-Kooperative des Kulturzentrums Sinsteden, des städtischen Museums Schloss Rheydt und des Botanischen Gartens der Universität Düsseldorf im Sommer 2017. Arznei- und Gewürzpflanzen sind eine Nische in der landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Produktion im Rheinland, und sie wachsen oft wild in der Kulturlandschaft. Ihnen waren schon seit der Antike verschiedene Mediziner und Botaniker auf der Spur und später auch der Naturforscher Carl von Linné. Viele Künstler von der Renaissance bis heute haben sie als Bildmotive gewählt und ihnen unterschiedliche Bedeutungen gegeben. Der schwedische Fotograf Edward Koinberg reiste auf den Spuren von Linnés und hat die Pflanzen und Blumen wunderbar inszeniert. Neben Kunstwerken, Kräuterbüchern, Fotografien, Zeichnungen und Dokumenten war eine kleine Auswahl der zahlreichen Arzneipflanzen den Sommer über zu sehen, Besucher konnten sie wachsen und blühen sehen und ihren Duft und Geschmack erkunden. Zur Ausstellung erscheint ein Katalogbuch mit zahlreichen farbigen Abbildungen, 160 Seiten, mit Beiträgen zur Botanik, Landwirtschaft, Medizin und Kunst von: Sabine Etges, Madleen Bonse, Ulrike Haan-Brückner, Ricarda Hüpel, Kathrin Wappenschmidt

Kulturzentrum Sinsteden